Guten Tag,
nach der großen Hitze und Trockenheit im Sommer, haben wir jetzt im Westerwald fast jeden Tag ausgiebige Regenphasen, die so heftig sind, dass sich die Erde unter den Schildkrötenhäusern mit Nässe vollgesaugt hat. Hinzu kommt der Temperaturabfall und es sieht so aus, als ob die Schildis ( 2 6jährige griechische Landschildkröten) sich schon in die Winterstarre begeben wollten. Die eine buddelt sich unter ihrem Schlafhaus tief in die nasse Erde ein und wir sorgen uns, ob sie wieder hochkommt, ob die Feuchtigkeit ihr schadet, und was wir da evtl. gegen tun können. Vielleicht weiß ja jemand von euch Rat?
Im voraus schon besten Dank für eure Antworten.
Viele Grüße
Dieter

Danke Gunda, bei uns verbringen sie auch die Winterstarre im Keller, wir sorgen uns nur, dass sie vor der Starre kaum noch etwas frißt und nicht gut durch den Winter kommt

Ich habe 11 Griechische Landschildkröten, die sich sehr unterschiedlich verhalten. Drei sind inzwischen recht tief verbuddelt. Andere waren heute im freien und haben gefressen, andere haben sich nur gesonnt, wieder andere sind ruhig im Schlafbereich der Frühbeete liegen geblieben.

Der Boden in meinen Frühbeeten ist oberflächlich immer trocken oder fast trocken. Wenn ich den Boden anfeuchte, mache ich eine Mulde und gieße 5 l Wasser hinein. Wenn es versickert ist, schiebe ich die zur Seite gelegte Erde in die Mulde. Bei uns ist sehr sandiger Boden.

Damit das Niederschlagswasser nicht am Frühbeet herunter in den Schlafbereich läuft, habe ich den Schlafbereich mit einer Dachfolie abgedeckt, die über die Gehegeabgrenzung hinunter hängt. Ich habe hier Hannelore (14) mal einen Eintrag aus meinem Tagebuch rausgesucht, wo die Frühbeete zu sehen sind. Da die Schlaf- und Überwinterungsbereiche direkt hinter der Mauer liegen, befindet sich hinter der Mauer sowohl eine alte Gymnastikmatte wie auch eine dicke Styrodurplatte in der Erde. Das Wasser läuft also erst einmal 60 cm hinter der Mauer her, bevor es unter den Schlafbereich laufen kann.

Im Winter habe ich früher grundsätzlich die Frühbeete mit einer sehr großen Plane weiträumig abgedeckt, die Plane mit Steinen beschwert und mit Heringen in der Erde befestigt. So konnte das Wasser nicht gleich bei den Frühbeeten versickern. Die letzten Jahre mit den milden Wintern und ohne Schnee habe die Plane nicht benutzt.

Vielleicht kannst Du die Frühbeete im ganzen etwas höher, also auf einen Hügel, legen. Manche Halter graben eine Mörtelwanne unter dem Frühbeet in die Erde. Die Wannenränder müssen natürlich innerhalb des Frühbeetes liegen und es muss sichergestellt sein, dass die Frühbeete nicht geflutet werden und damit das Wasser in die Wanne läuft.

Wenn Du den Schildkröten Futter anbietest und sie nicht mehr fressen, dann ist es für sie in Ordnung. Bei meinen ist es auch total unterschiedlich, wann sie aufhören zu fressen und wann sie sich eingraben, siehe meine letzten Tagebucheinträge. Und sie kommen immer im Frühjahr wieder putzmunter zum Vorschein. Mach Dir wegen dem Fressen keine Sorgen.

Ich würde die Tiere auch, wie Gunda, nach einiger Zeit (vielleicht nach einer Woche) aus der zu nassen Erde ausbuddeln. Vielleicht kannst Du den Boden des Frühbeetes mit einer Plexiglasplatte, Steinplatten oder Teppichfliesen o.ä. belegen, damit sich die Tiere nicht mehr in den Matsch eingraben können. Wenn Du 10 cm feucht-trockene Erde oder eine dicke Schicht Stroh auf den Boden legst, können sie sich darin verkriechen bis Du sie in den Keller bringst.

Ich hoffe, ich konnte Dir helfen.

Vielen Dank Cordula und Hannelore für eure Antworten! Ihr habt mir doch einige Tipps gegeben, um das Problem in den Griff zu kriegen. Das Forum ist uns eine große Hilfe, man bekommt doch auf alle Fragen eine kompetente Antwort und fühlt sich danach besser, sind die Schildkröten doch stumm und leben hier bei uns in einer Klimazone, die nicht die Ihre ist.