Hallo Zusammen,
nachdem ich im letzten Jahr erfolglos (wahrscheinlich unbefruchtete) Eier gezeitigt hatte, konnte ich dieses Jahr erneut zufällig eines meiner Weibchen
live bei der Eiablage beobachten. Ich bin zwar nicht unbedingt auf Nachzucht aus, aber der der Meinung,
wenn dieses "Naturschauspiel" schon direkt vor meinen Augen passiert, dann fühle ich mich verpflichtet meinen Beitrag zu leisten!

Also die Brütkonstruktion vom letzten Jahr wieder aufgebaut und (diesmal offen) gezeitigt. Vor vier Wochen kam dann wirklich, nach zwei Tagen Schlupf, "Willi" zur Welt.

Einen Tag drauf begann ein weiteres Krötchen das Ei aufzubrechen.
Leider ist es nach dem zweiten Tag "rauskämpfen" (ein Vorderbeinchen hatte schon weit herausgeschaut und immer fleissig gerudert) noch vor dem Schlupf verendet.
Ich hatte nachgelesen das man nicht beim Schlupf nachhelfen soll. Daher hatte ich es auch nicht gemacht. Im Nachhinhein war ich darüber aber nicht so glücklich...

Bei den restlichen Eiern tut sich nichts. ich vermute da kommt nichts mehr. Willi ist also ein Einzelkind!

Allerdings gefällt mir sein Verhalten irgendwie nicht. Er sind schon seeehr passiv?! Ich hab leider keinen Vergleich, aber er sitzt irgendwie fast nur rum?!
Zunächst dachte ich das er vermutlich nicht mal die ersten Tage überstehen wird.
Man sieht ihn sich wirklich kaum bewegen (auch wenn er das Zwischenzeitlich sicherlich tut).
Wenn er mal läuft, ist keine Anomalie zu erkennen.
Nun hat er aber immerhin schon 4 Wochen "überstanden"!?! Sein Mini-Gehege habe ich so gestaltet wie hier und bei "Wegehaupt" immer zu lesen ist.
Es ist also prinzipiell alles da was man "zum leben" braucht...

Wie seht ihr das?
Wie agil sollte so ein Schlüpfling sein? Wie hoch ist die Sterberate nach X Wochen?

So langsam muß ich mir ja Gedanken machen, wie es mit ihm Richtung Herbst weitergehen soll...

Grüße
Holger

Hallo Holger
ich finde das ganz normal. Meine sechs geschlüpft im Juli sehe ich auch nicht oft. Wenn du das Buch von Wolfgang Wegehaupt hast wirst du auch gelesen haben das sie im Habiat so gut wie nicht sichtbar sind. Das ist ihr Instinkt und als Einzelkämpfer muß Willi noch vorsichtiger sein. Ich kann dir nur aus Erfahrung raten lass ihn seinen instinkt nachgehen. Ich lass die kleinen bis zum Frost in ihren Gehege dies ich im Herbst ins Gewächshaus stelle. Danach überführe ich sie in die Überwinterungsbox und stelle sie bei mir in die Speisekammer. Bei mir starren sie vier bis fünf Monate, das eine in der Starre gestorben ist hatte ich erst zweimal bei 52 Nachzuchten in vier Jahren.
Viel Spass mit Willi
Petra

Hallo,
danke schon mal!

Das mit dem "nicht sichtbar" ist aber auch so ne Sache.
Ich habe dem Tier ein Mini-Gehege abgetrennt, mit einer kleinen Möglichkeit in SK-Gewächshaus zu gehen. Dort liegt auch, schön in einer Ecke, ein großer Haufen S-Moos.
(In dem sie sich auch in ihren ersten Lebenstagen, da hatte ich sie noch in so einer Kunststoff-Kiste, immer schön rein verkrochen hat.)

Im Baby-Gehege "parkt sie aber jetzt immer - völlig ungeschützt und sichtbar - direkt vor einem Stück Holz, welches ich vor einen Kaktus geklemmt habe,
um beide Parteien voreinander zu schützen. Offenbar "gefällt" ihr diese Ecke?!? (So ein Verhalten kenne ich von meinen anderen Tieren auch, wo es mich nicht weiter stört)
Aber geschützt und kuschelig ist es in dieser offenen Büßer-Ecke definitiv nicht. Und nachts wird es jetzt ja auch zunehmend schattiger.
Ich bin ja generell ein Freund davon alles seinen natürlichen Lauf nehmen zu lassen, aber ich weiß grad nicht so recht...
Vielleicht werde ich sie ab sofort lieber abends per Hand umquartieren...?!

Gruß
Holger

Mach das Holger, höre auf dein Bauchgefühl. Das stimmt meistens.

Hallo Zusammen,
Ich muß wohl den Titel meines Themas überarbeiten, denn Willi ist nun kein Einzelkind mehr!

Ich wollte die verbliebenen 3 Eier aus dem Gelege schon so langsam entsorgen.
Nun hat meine Frau heute früh gleich zwei quietschfidele Schlüpflinge im Brüter entdeckt, die gestern oder vorgestern geschlüpft sein müssten.
Knapp 8 Wochen später als der erste. Das finde ich schon sehr ungewöhnlich!?
Nun habe ich die beiden Nachzügler noch Indoor in einer Übergangskiste.

Was meint ihr. Es ist ja im Prinzip schon Ende September. Reicht die verbleibende Zeit noch um sie auf eine Starre vorzubereiten?

Gruß
Holger

Hallo Holger
ich denke es waren zwei verschiedene Gelege und die neuen Schildkröten sind ganz normal geschlüpft. Wahrscheinlich hast du die Eier nur gefunden weil du die kleine Schildkröte gefunden hast. Schildkröten legen zwei bis drei Gelege im Jahr. Bei mir sind die Gelege meist 8 bis 12 Eier groß. So kannst du dir ungefähr ausrechnen wie viele Schlüpflinge kommen könnten. Durch den Klimawandel hilft nur so gut wie möglich die Gelege zu finden und sie zu vernichten.
Meine gewollten Nachzuchten sind auch nicht mehr sehr aktiv.
Viel Spass mit den kleinen Schildis
Petra

Hallo Petra (und alle anderen),
das das zwei Gelege waren ist natürlich theoretisch möglich, würde mich aber dennoch ein wenig wundern.

Die 5 Eier lagen wirklich alle genau auf dem gleichen Fleck (so grob faustgroß), und ich hatte sie alle zur gleichen Zeit ausgegraben.

Im Nachhinein hatte ich noch zwei weitere Gelege an der selben Stelle entdeckt, aber jeweils immer mit einem kleinen Abstand, so ein, zwei handbreit, zueinander,
und auch rund 6 Wochen später.

Aber wie gesagt, natürlich ist es möglich das es zwei verschiedene, jedoch zeitgleich abgelegte Gelege waren. Die einen haben sich dann einfach 8 Wochen länger Zeit gelassen.
Da ich heuer keines der Weibchen bei der Ablage beobachten konnte, ist ein genauer Ursprungsnachweis eh schwer....

Meine adulten Tiere sind inzwischen schon sehr passiv, und werden sich letztendlich im Gewächshaus selbst eingraben.

"Einzelkind-Willi" hat in seinen nun auch schon knapp 2 Lebensmonaten auch zumindest Einiges an Wärme, Sonne, Freilauf, Nahrung,... eingesammelt.

Das "fehlt" den Spätzündern ja jetzt irgendwie...?!? Und um den beiden noch ein wenig Aktivität und somit Nahrungsaufnahme zuteil werden zu lassen,
müsste ich zur Zeit in meinem Gewächshaus ganz schon zuheizen. Drum überlege ich, ob ich sie noch im Haus lasse...?!

Gruß
Holger

Hallo,
die Daten über die Inkubationszeit kann ich spontan gar nicht liefern. Die hab ich mir in meinem SK-Buch aufgeschrieben (Zuhause, aufgeräumt, ich schreibe gerade aus der Arbeit)
Das Gewicht von Willi ist von 9 auf 10 Gramm angestiegen, wobei ich überhaupt keine Ahnung habe, wie genau meine digitale Küchenwaage ist?!
Nominell wären das ja 10% Gewichtszunahme, aber es ist ja durchaus möglich das die Waage ein, zwei Gramm hin oder her anzeigt?!
Die neuen Schlüpflinge aber aber zufällig auch genau 9 gr.

Ich habe gestern alle drei zusammen in meinen frisch abgetrennten Bereich im Schildkröten-Gewächshaus gesetzt.
Dort kann ich sie, wenn es noch ein paar schöne Tage gibt, gleich noch ein wenig raus ins Freie lassen, und dort sollen sie auch überwintern.
Ich heize noch etwas mit einem Elstein-Strahler zu...

Gruß
Holger