Hallo miteinander,

Ich bin seit wenigen Tagen Schildkrötenhalter, da ich notgedrungen die drei Landschildkröten meines verstorbenen Bruders übernommen habe.

Es hieß immer, es wären griechische Landschildkröten. Nun habe ich in den letzten Tagen etwas gegoogelt und herausgefunden, dass diese bis zu 25 cm groß und etwa 1 kg schwer werden.
Unser Maxi (die große im Foto) hat 4,3 kg.

Was ich ziemlich sicher weiß: Mein Opa hat Maxi als Jungtier 1942 bei einem Fronturlaub von Thessaloniki nach Österreich gebracht.
(Die beiden kleinen sind ihm von Nachbarn in den 1970er Jahren temporär zur Aufbewahrung gegeben worden, und geblieben. Die beiden kleinen haben etwa auch 1 kg, jede.)

Meine Frage also: ist Maxi eine griechische Landschildkröte?
Können die also doch größer werden als 25cm/1 kg?
Oder ist es eine andere Art?

Dankeschön im Voraus,
lg Bruno

Hallo Bruno

vom Gewicht her könnte Maxi eine Breitrandschildkröte ( Marginata) sein. Fotografiere ihn mal alleine am besten Rücken und Bauchpanzer.
LG Petra

Hallo Petra,
Danke für das Interesse.
Hier die Bilder.
lg Bruno

Hallo Bruno! Er ist tatsächlich eine griechische Landschildkröte, und zwar eine prächtige! Man sieht das Schwänzchen gar nicht auf dem Foto. Hat er es so gut angelegt oder ist "er" ein Weibchen? (Legt er Eier?)
LG Bibi

Maxi dürfte ein Weibchen sein und die beiden kleinen sind Männchen (jedenfalls sagte das mein Bruder). Sie verhalten sich auch so, dh. die beiden kleinen versuchen immer wieder, Maxi zu besteigen.
Mein Bruder hatte einen Trennzaun, und wenn Maxi gar keine Ruhe mehr hatte, kamen die beiden kleinen in den separaten Bereich. Vielleicht mach ich das auch so.

Dass sie Eier gelegt hat, habe ich nie gehört. Allerdings hab ich mich auch nie sonderlich dafür interessiert und sah die Schildkröten nur (und das nur nebenbei), wenn ich mal auf Besuch war.

Es könnte natürlich sein , dass sie irgendwo in den Büschen ihre Eier abgelegt hat, und mein Bruder hat das nicht bemerkt.

Hallo lieber Bruno, und herzlich Willkommen im Forum !

Na das ist ja mal ein echt prächtiges Exemplar, eure Maxi..............
Die TGI in unserer Familie wurde auch Ende der Kriegsjahre (1940er) aus Spanien, als bereits adultes Tier mitgebracht. Diese Tiere sind unglaublich zäh !
Es ist sehr schön von dir, dass du dich um die drei Erbstücke angenommen hast, viel Freude mit diesen so interessanten Reptilien ❣️​

Und ist Eure auch so groß?

Was mich wundert, ist: wenn das durchschnittliche Gewicht 1 kg beträgt und Maxi 4,3 kg hat, dann wäre das vergleichbar mit einem Menschen von 300 kg. Das wäre aber abartig.

@skob

Willkomen bei uns im Forum, Bruno!
Da hast Du wunderbare Griechische Landschildkröten, die Ostrasse, Testudo hermanni boettgeri.
In Büchern steht viel geschrieben, nicht alles stimmt und manches ist überholt.

Maxi ist in der Tat ein sehr sehr großes Exemplar. Aber wer weiß, wie sie ernährt wurde? Ich habe einen Hermann, der nachweislich seit 1960/61 in Deutschland wohnt und ca. 3.500 g wiegt. Das ist für ein Männchen der Griechischen Landschildkröte auch sehr groß. Er wurde 23 Jahre mit Zwieback und Milch zum Frühstück gefüttert.

Die zeitweilige Trennung der beiden Männchen von Maxi (Ich habe auch eine Maxi.) solltest Du tatsächlich auch in Erwägung ziehen.

Schildkröten vergraben ihre Eier in der Erde. Meistens kann man die Stelle nicht finden, wenn man nicht gesehen hat, wo das Weibchen gegraben hat. Manchmal werden Schildkrötenhalter im Spätsommer oder Herbst und im Frühjahr von kleinen Schildkröten überrascht, denn je nach Sommertemperatur brüten sie sich selbst aus.

Schön, dass Du die großen Tiere übernommen hast. Du wirst viel Freude an ihnen haben.
Wenn Du Fragen hast, kannst Du hier im gut sortierten Forum stöbern oder uns einfach fragen.

Man sollte nicht vergessen auch ein Beileid (Bruder gestorben) auszusprechen, was ich hiermit nachhole

Dem schließe ich mich an.
Mein Beileid zum Tod Deines Bruders und Danke das Du Dich seinen Schildkröten angenommen hast. Bei Fragen und Unklarheiten einfach fragen. Wenn man so plötzlich ins kalte Wasser gehen muss, kann man nicht alles Wissen.
Einer von uns hat immer eine Idee oder schonmal ein ähnliches Problem gehabt und weiß Rat.

@Roxy
@Günni

Dankeschön!

@Hannelore

>> Er wurde 23 Jahre mit Zwieback und Milch zum Frühstück gefüttert<<

Unsere bekamen bis letzte Woche auch eine Schüssel Milch, in die Weißbrot eingebröckelt wurde.
Mein Opa hat es wahrscheinlich nicht besser gewusst, und als er 1989 gestorben ist, hat meine Mutter seine Praktik einfach übernommen. Nach dem Tod meiner Mutter im Jahre 2003 übernahm dann mein Bruder die Schildkröten. Ich hatte von einer Freundin gehört, dass die Milch-Diät nicht gut wäre und sagte ihm das. Seine lapidare Antwort war sinngemäß, dass Maxi über 60 Jahre wäre und es ihr offenbar nicht geschadet hat. Also führte er das so fort.

Mittlerweile ist Maxi über 80 (die zwei kleinen mindestens 50).
Ich habe die letzten Tage folgende Erfahrungen gemacht: was ich ihnen abgerissen hinlege (Löwenzahn, Golliwoog,...) ignorieren sie. Wenn sie durch den Garten spazieren, machen sie im Vorbeigehen ein paar Bissen (Löwenzahn, Klee,...). Gestern habe ich den Golliwoog eingepflanzt und erwartet, dass sie das gleich mal ratzeputz leerfressen, haben sie aber nicht.

Testhalber hab ich ihnen eine Schüssel Milch mit Weißbrot hingestellt. Auf die haben sie sich gestürzt, als gäbe es kein Morgen. Ich werde das vielleicht als Leckerli einmal die Woche machen.

Ich finde das mit der Milch und dem Weißbrot jetzt sehr interessant!
Ich mach mal ein Thema dazu auf:
Milch mit Weißbrot? Milch mit Zwieback?

@skob

Ich habe vor kurzem 2 THB Weibchen (20 und 21 Jahre) aus liebevoller, aber subotimaler Haltung übernommen.
Ich wollte es nie so wirklich glauben, aber auch Schildkröten müssen sich eingewöhnen und brauchen eine ganze Weile bis sie "lieb gewonnenen Gewohnheit" aufgeben. Es braucht Geduld und ist sehr individuell.

So gibt es, für die Beiden, bei mir nichts mehr von dem Futter aus der Vergangenheit (Salat, Erdbeeren, Kohlblätter). Ich stehe auf dem Standpunkt, dass ein gesundes Tier an einer guten zur Verfügung stehenden Auswahl an geeigneten Futterpflanzen nicht verhungern wird. Entweder sie fressen oder lassen es.

Den Beiden geht es gut, aber ich musste mich tatsächlich an ihre Eigenarten erst gewöhnen. Ich glaube, dass sich die Beiden im nächsten Jahr, wenn sie zu meinem Altbestand dürfen, ganz schnell umgewöhnen müssen wenn es bis dann nicht von selbst geschehen ist.

Was die Fütterung von Milch betrifft, das ist warscheinlich genauso ein Irrglaube wie das Igeln Milch angeboten werden soll. Rein vom Aufbau des Magen- und Darmtrackt her bezweifel ich, dass es das es ihnen gut tut.
Schildkröten sind keine Säugetiere und selbst beim Menschen weiß man heute, dass Milch im Laufe des Älterungsprozesses häufig zu Intoleranz führt.
Ich lasse mich aber gerne eines besseren Belehren.

@Roxy
Ich sag ja nicht, dass es gut ist, Milch plus Weißbrot zu verfüttern. Aber sie haben es 80 Jahre lang bekommen.

Allerdings haben sie auch immer viel Platz im Garten gehabt und da wahrscheinlich selbständig Löwenzahn und andere Blätter gefressen (wie ich es ja auch jetzt beobachten kann).