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#1 | Fotos und Videos nach der Eiablage datum

07.06.2022 21:04

Ich habe mich entschieden, meinen Beitrag nicht unter "Zucht/Aufzucht" zu schreiben, da ich seit 2010 keine Eier mehr ausbrüte. Eier ausgraben und legende Weibchen beobachten gehört für mich zur "Haltung".

Wir haben viele junge Schildkrötenhalter, und vor allem jenen möchte ich meinen heutigen Bericht widmen.

Als ich heute ins Gehege kam, saß mein größtes Weibchen über seiner Eigrube. Das Tier ist 2003 als Naturbrut aus einem nicht entdeckten Gelege geschlüpft und wiegt ca. 2.800 g.

Weil man so schön in die Eigrube hineinsehen konnte, holte ich den Fotoapparat.

Ich filmte, in der Hoffnung, dass die Schildkröte ein weiteres Ei legt. Es kam aber keines mehr.

Stattdessen sieht man im Video sehr schön, wie sie versucht, die Eier zurecht zu legen.
Schaltet den Ton ein, dann hört Ihr auch, wie ihre Zehennägel an der Eischale entlang kratzen.
Am Ende des Videos beginnt sie, Erde auf die Eier zu bringen.

Nach dem Filmen sehe ich, als sie weiter zugescharrt hat, dass sie die Eier in den Blumenkasten gelegt hat. Tatsächlich hatte ich gar nicht dran gedacht, dass die obere und rechte Seite des Eiablagehügels aus zwei alten Blumenkästen besteht. Sie sind bepflanzt, damit der Hügel nicht so nackt da steht. Jetzt war mir auch klar, warum ich so gut in die Grube schauen konnte. Die Schildkröte hatte eine etwas andere Position. Ihr Bauchpanzer hat wohl auf dem Blumenkastenrand aufgelegen. Für das Tier sicher entspannter, als wenn es sich mit den Vorderbeinen während des ganzen Vorgangs festkrallen muss.

[[File:1 Blumenkasten.JPG|none|fullsize]]

Es wird bald regnen. Schildkröten legen gerne vor Regen, denn durch den Regen verwischen sich die Spuren des Nestes. Die Schildkröte scharrt, wenn die Grube längst zu ist, immer noch weiter mit den Hinterbeinen - wie hier im Film zu sehen ist.

Nach einer Weile lief sie durchs Gehege, drehte regelrecht Kreise und ab und zu scharrte sie mehrmals, als säße sie noch über der Grube. Ihr Gang war steif, langsam und zittrig. Da war wohl die Lage auf dem Blumenkasten doch nicht so entspannt wie ich dachte. Meistens gehen meine Weibchen nach der Eiablage gleich steifbeinig und unsicher in ein Frühbeet und ruhen sich aus oder sie fressen gleich.

Nach dem Regen sieht man nicht mehr, wo sie gegraben hat.

Ich grabe die sieben großen Eier aus. Sie liegen total im Matsch. Wie immer beim Ausgraben fühle ich oberhalb der Eier keine Erde. Das Weibchen verschließt die Grube und lässt einen Hohlraum über den Eiern. Man sieht es den Eiern an, sie sind auf der Oberseite nicht schmutzig.

Für die Fotozwecke wasche ich die Eier. Sie haben eine Schleimschicht auf der Eischale, die man nicht abwaschen darf, wenn man die Eier bebrüten möchte.

Zum Größenvergleich liegt eine Münze bei den Eiern.

Natürlich wollt Ihr wissen, wie schwer sie sind:

Das nasse Blatt wiegt 4 g, also die Eier 157 g, Durchschnitt 22 g

Und für die, die noch kein aufgeschlagenes Schildkrötenei gesehen haben, hier noch zwei Fotos:

Natürlich könnte man die essen. Ich mag das aber nicht.
Man kann sie auch nicht so zubereiten wie Hühnereier, denn das Eiweiß/Weißei gerinnt nicht/stockt nicht bei Erhitzung.

So, ich würde mich freuen, wenn das, was ich gezeigt habe, für einige etwas ganz Neues war.

Gruß Hannelore

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