jetzt bin ich aber auch platt.....

Genau dafür haben wir das Frühbeet. Wenn jetzt die Sonne schon mal rauskommt und es heizt sich im Inneren des FB mal auf 20Grad auf, dann versuchen wir somit den südeuropäischen Frühling nachzuahmen. Nichts anderes!
Und das Frühbeet kommt momentan, ganz ohne Technik auf 15 bis 20Grad, einzig und allein durch die Sonneneinstrahlung. Ich denke das entspricht momentan so ungefähr den Bedingungen in den Heimathabitaten.

Natürlich biete ich die Wärmelampen zusätzlich an, nur für den Fall, dass sich die Tiere schon mal heraustrauen um Ihnen die Möglichkeit zu geben sich aufzuwärmen. Die Adulten sitzen im Übrigen alle noch in Ihren Löchern und lassen sich nicht blicken. Die Lampen brennen jedoch auch bei Ihnen. So eine blöde 60 oder 80W-Lampe reicht bei mir jedenfalls lange nicht aus um tropische Temperaturen im Frühbeet zu erzeugen. Geschweige denn das Erdreich im ganzen FB zu erwärmen.
Das ein Großteil der kleinen schon vorgekrochen kam, hat mich auch total erstaunt. Ich kann sie ja auch mit dem dicken Daumen wieder in die Erde drücken

Das ist jedenfalls meine Art der Auswinterung. Wer da anders denkt, der muss es ja nicht nachmachen. Was mir viel mehr auf die Glocke geht, das sind die "Schildkrötengötter" (wie sie auch zu Hauf bei Fratzenbuch in den Gruppen nur auf Beiträge von Anfängern lauern) die zu tiefst empöhrt sind, wenn jemand es nicht zu 110% nach Ihren Vorstellungen und 100 jähriger Erfahrung in der Schildkrötenhaltung macht. Nur eine Abweichung von 0.02% von Ihrer Vorstellung ist absolut inakzeptabel...........also das geht ja soetwas von gar nicht.

Ich finde es etwas bescheuert das alles als komplett falsch und blödsinnig hinzustellen.


Wer sich jetzt den Schuh anzieht, das überlasse ich jedem selbst


damit ist das Thema für mich hier bendet.

LG

Frank

Die Natur, das unbekannte Wesen...

Was ist Natur, wo und wann ist Natur? Ist Natur auf 1000 m Seehöhe in Bulgarien oder in der Türkei bei 5 m? Wird da die Natur nicht zur Leerformel?

Dieser Spielraum darf auch in der Haltung gestattet sein, weil es jeweils unter gewissen Bedingungen nur so und so geht. Und wenn die Tiere damit zurecht kommen.

Natürlich macht es Sinn, wenn wir uns an der Natur orientieren. Ich habe in Bulgarien viel gelernt. Es würde wieder anders ausschauen, wenn ich die Türkei besucht hätte und da wäre es nicht egal, ob ich die Meeresnähe oder das Gebirge als Maßstab nehme.

Weil du liebe Christine, Oktober und November moniert hast: Wenn- die Ein- bis Vierjährigen unter den gegebenen Umständen im Oktober abtauchen wollen, dann respektiere ich das. Wenn sich Kleo und Ida wie jedes Jahr ab Mitte bis Ende Oktober nicht mehr blicken lassen, dann respektiere ich das auch. Wenn Herki und Veccia bis in den November reinkreuchen, so ist das auch gut.

Das frühe Abtauchen bei mir hat vielleicht mit der Tatsache zu tun, dass meine Frühbeete etwa 8 - 10 Wochen vor der Wintersonnenwende aufgrund der Lage und der Bebauungen der Nachbargrundstücke uneffektiv werden. (Danach sind sie auch etwa so lange nicht zu gebrauchen. Erst jetzt kann ich daran denken, sie zu besetzen.) Das ist einfach so und damit müssen ich und die Kröten leben. Irgendwo in der Natur gibt es sicher auch solche Umstände.

Aber zurück zum Abtauchen: Da ich im Keller überwintere, muss ich einen Zeitpunkt festlegen, wann ich die Tiere übersiedle. Das hängt von der Temperatur des Kellers ab und der Hibernationsbereitschaft der Tiere. Fast alle Tiere akzeptieren meine Entscheidung und starren weiter. Manchmal und selten ist das nicht der Fall, dann muss ich das betreffende Tier wieder ins Frühbeet bringen und den nächsten passenden Zeitpunkt abpassen. Das ist unter den Umständen einfach so. Außerdem werde ich immer erfahrener beim Finden des richtigen Zeitpunktes.

Beim Aufwachen ist es seitenverkehrt identico. Nur dass ich dann natürlich die Tiere nicht in den Keller zurückbringe...

Ich hab vorher die Vielfalt in der Natur angesprochen. Machen wir einmal ein Gedankenexperiment. Wir versetzen eine Ibera aus dem gebirgigen Bulgarien in die Südtürkei auf 5 m Seehöhe. Und mit einer anderen Kröte machen wir es umgekehrt. Seit ihr nicht überzeugt, dass beide überleben würden, einfach von dem ausgehend, was ihnen die Natur bietet? Seht ihr! IN DIESEM WEITEN RAHMEN BEWEGT SICH DIE MÖGLICHKEIT DER ANPASSUNG UNSERER TIERE. Sonst hätten sie bei uns nicht überlebt.

Gefolgert sei daraus: Es gibt zwar gewisse No-Goes. Aber darüber hinaus gibt es DIE Wahrheit nicht. Da bin ich mit @Frank einer Meinung.


Es grüßt euch

Herbert

Zum Auswintern...

Ich hole meine Tiere in den ersten schönen Frühlingstagen ab März aus dem Keller. Es sollte ein paar Tage hintereinander schönes Wetter sein. In den Frühbeeten kommen sie dann voll auf Trabb und sie können die giftigen Stoffwechselprodukte abbauen. Wenn es dann später wieder einige Tage kälter wird - oder auch wenn es in der Nacht kalt ist - macht das nichts, glaube ich.

Wenn aber die Natur einmal nicht mitmachen sollte, müsste ich natürlich künstlich wärmen. Das war bist jetzt nicht so.

Jedenfalls: Ich glaube es ist wichtig, dass nach der Starre die Tiere einmal die Gelegenheit haben, den Stoffwechsel so richtig anzuwerfen. Sie suchen immer sofort die wärmste Stelle und heizen sich auf. Ein Zeichen, dass sie es brauchen.

Liebe Grüße!

Herbert

Zitat Christine :

Zitat

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Wobei ich mich schon oft wundere, dass manche Leute ihre Tiere bereits sein Oktober/November im Kühlschrank haben - ob das der Natur entspricht?

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Ich habe meine Tiere nicht im Kühlschrank ! Sie bereiten sich im Frühbeet selber auf ihre Starre vor und das ist Ende September / Anfang Oktober. Spätestens Mitte Oktober kommen sie auch bei 30° im Frühbeet nicht mehr heraus. Bisher jedes Jahr seit ich sie habe. Ich habe es mit Strahlern versucht, die mehr Licht bringen - noch mehr Wärme - noch schönere Leckerbissen - wieder ausgraben---nix. Das ist auch eine Quälerei. Sowohl für die Tiere, wie auch für mich.
Die Starre dauert nun bereits 5 Monate. Bei uns ist es naß, verhangen, 4-6 Grad tagsüber, nachts -2 Grad. Gestern kam kurz die Sonne einmal heraus und das Frühbeet wurde 15 Grad warm - Aber noch lange nicht das externe Frühbeet ! Dort sind es 4,5 Grad und es erwärmt sich sehr langsam.
Durch den Teutoburger Wald ist hier eine sehr regenreiche Gegend.
Was ich mit der Technik nun erreichen will, ist ein einigermaßen simulierter Frühling, der hier noch nicht ist. Vor 2 Jahren wurde es hier erst im Mai etwas frühlingshaft !

Was soll ich tun, damit keiner platt ist ?? Meine Schildkröten verkaufen und Regenwürmer züchten ??

LG Gundi

Zitat

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: "Tun wir den Tieren wirklich einen Gefallen, wenn wir ihnen zu viel an Wärme bieten?"

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Außerdem will ich ihnen nicht ZU VIEL Wärme anbieten, sondern frühlingshafte Temperaturen, die in anderen - begünstigteren Gegenden- bereits vorhanden sind.

@gundi: ich glaube, dass regenwürmer bei viel regen und kälte auch nicht glücklich sind ;-)

nein, spaß bei seite! genau das thema "wer wohnt wo" sollte bei unseren antworten beachtet werden. drum ersuchte ich ja auch um diese tolle karte, die christine mit unseren standorten anlegte. denn es sind schon einmal nicht die gleichen vorraussetzungen, wenn ich in österreich im burgenland oder in deutschland an der nordsee lebe! und so wird auch jeder von uns nach bestem wissen und gewissen sich drum kümmern, die seiner meinung nach idealen bedingungen für seine kröten zu schaffen.

dass es nicht sinnvoll ist, sie das ganze jahr über warm zu halten und nicht starren zu lassen sind wir uns einig.
dass überhaupt keine technik auch bei keinem von uns sinn macht, sind wir uns (glaub ich halt) auch einig.
und alles dazwischen liegt im ermessen des SK halters.
keiner hier macht seinen SKs was zufleiß schlecht - und das, was derzeit uns richtig erscheint, kann doch auch noch durch erfahrungen korrigiert werden.

ich bin da ganz bei christine. ich glaube auch nicht, dass ein durchgehend sehr warm halten sinn macht. aber es wird auch nciht sinnvoll sein in gegenden, wo der frühling erst beginnt, wenn wo anders schon sommer ist, nicht regelmäßig zu zu heizen.

mal sehen welche erkenntnisse in den nächsten jahren/jahrzehnten noch dazu kommen - und wie "veraltert" sich dann dieses, unser jetziges wissen dan für uns sein wird ...

Hallo Leute,
wir kommen hier vom Thema ab.
Was ist Natur? Ja haben wir hier keine Natur?
In unseren Breiten leben keine Landschildkröten, dafür bieten wir ja Frühbeete und Gewächshäuser an, die bei Sonneneinstrahlung schnell auf die gewünschten Temperaturen bieten können.
Bei schlechtem Wetter, oder in nicht so sonnigen Regionen können wir dann auf Technik zurück greifen. Das habe ich auch nicht in Frage gestellt.

Aber ist es wirklich ratsam, Schildkröten, egal welche Art oder Unterart, aus dem Kühlschrank, in ein Frühbeet, mittags, bei Sonneneinstrahlung zu überführen? Von 5 Grad auf 10-14 Grad? Dann noch zusätzlich künstliche Wärme?
Herbert, machst du das wirklich auch so? Für mich hört sich deine Art der Auswinterung völlig anders an.
Ermessensspielraum ist das für mich nicht, sondern eine Dampfhammermethode!

Die adulten Tiere stecken das weg. Die Kleinen sind natürlich irritiert. Wären sie abends, bei gleichen Temperaturen, wie im Kühlschrank in die Frühbeete überführt worden, das hätte auch im Februar sein können, hätten die Nachzuchten noch Chancen auf eine freiwillige Auswinterung gehabt.
Aber diese Vorgehensweise kann ich nicht für gut heißen!
Wir halten uns an die freiwillige Einwinterung in den Frühbeeten, warum nicht an die freiwillige Auswinterung?

Wir predigen immer wieder, dass Schlüpflinge genauso lange starren können, wie adulte Tiere. Warum soll man jetzt bei 4 jährigen Unterschiede machen?

Hallo Ihr!

Wird es wärmer, tauchen sie auf und wenn es wieder kälter wird, ducken sie sich wieder für unbestimmte Zeit. Sie reagieren einfach nur instinktiv auf äußere Einflüsse. Auch trotz einer langen Überwinterung halten die Tiere weitere Kälteperioden locker aus und jeder Tag, den wir jetzt ohne Wärmestrahler auskommen, ist m.E. ein gewonnener Tag (und ich meine das jetzt bezogen auf (lokale) „Wärme“, nicht Licht). Sollen sie doch weiterpennen, die wissen besser als wir, wann es Zeit ist, aufzutauchen.

@Fussel hat geschrieben:

Zitat

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Aber ist es wirklich ratsam, Schildkröten, egal welche Art oder Unterart, aus dem Kühlschrank, in ein Frühbeet, mittags, bei Sonneneinstrahlung zu überführen? Von 5 Grad auf 10-14 Grad?

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Nein.
Aber auch damit kommen sie prima klar, wenn sie wieder ins andere Extrem abtauchen können. In der Natur gibt es auch plötzlich Kälte- und Wärmeeinbrüche. Wir sollten den Tieren ruhig einiges zutrauen.

LG Andreas

PS: Meine Graecas schlafen alle noch tief und fest, soll’n se! ;)

nur mal zur Info nebenbei:

Meine Tiere sind alle Anfang Januar 2016 in den Kühlschrank gewandert. Nur weil ich ein wenig Angst hatte, weil eine Kaltwetterperiode mit über -20 Grad angesagt wurde.
Die Technik wurde ende Oktober abgestellt und alle Tiere befanden sich, lange bevor ich sie in den Kühlschrank gebracht hatte, selbsständig in der Starre. (Wann das ganz genau war...keine Ahnung?)
Ich behaupte mal, die haben von der Überführung in den Kühlschrank nicht einmal etwas mitbekommen.
Jetzt geht es ganz genau andersherum. Es sind draussen tagsüber ca. 7 Grad Lufttemperatur und nachts ist es frostfrei......also raus, dorthin wo sie verbuddelt waren. Wie schon erwähnt heizt sich das FB momentan auf ca. 15Grad auf (hab gerade noch mal geschaut) Es wird also langsam Frühling und die Tiere können entscheiden.
Wenn sie soweit sind, haben sie die Möglichkeit sich unter den Lampen aufzuwärmen.....nicht mehr und nicht weniger.
Ab Mittwoch soll es hier richtig schön werden......(Grade scheint auch wieder die Sonne) Ich denke dann werden die Temperaturen im FB weit über 20 Grad kommen und ich hoffe ich bekomme die großen auch mal zu Gesicht.



Gruß

Frank

Von 7° Kühlschrank ins 7° Frühbeet finde ich kreislaufmäßig optimal! Damit es bei Sonnenschein nicht so aufheizt, kann man ja bei Bedarf schattieren, falls sie nicht eh im Schlafhaus sitzen oder verbuddelt sind.

Btw: Aktuelle Temperaturen
in Südfrankreich: 14°
auf Sardinien: 15°
in meinem Frühbeet Luft: 13,6°
in meinem Frühbeet Erde: 6,8°

In dem Fall sind die Temperaturen doch nah dran!

Ich kann verstehen, dass man platt ist, wenn man klimatisch ganz anders wohnt und ganz andere Gegebenheiten hat. Oder sei der Fall: 2 Nachbarn. Dem einen wirft ein Baum Schatten aufs Gewächshaus, dem Anderen nicht. Oder: der eine schattiert, der andere nicht. Oder oder oder. Viele Wege führen nach Rom.
Ich denke, wir haben alle Thermometer und kontrollieren sie auch. Und das Wetter im Habitat ist auch für jeden vergleichbar. Jedes Jahr graben sich die Tiere in der Natur aus (sagen wir mal pauschal) 10° kalter Erde aus und werden sofort von der Sonne beschienen. Das stellt einen großen Temperaturunterschied dar. Man beachte: die Luft ist dann nicht sofort 30° warm! Also bitte Lufttemperatur im Frühbeet kontrollieren und der Habitatstemperatur anpassen.

Mein Kandidat grub sich früher auch bei 4° im Kühlschrank spätestens Mitte Februar aus. Bin sehr beeindruckt, dass er bis heute, 7. März, noch im Schlafhaus sitzt. Die Frühbeetüberwinterung scheint ein voller Erfolg zu sein! Und wenn er in den nächsten Tagen rauskommen sollte, werde ich auch seine Wärmelampe stundenweise anschalten.

GlG Bibi

Hallo Bibi,
sie wurden vom Kühlschrank bei 7°C Außentemperatur in das Frühbeet mit 15°C Umgebungstemperatur gesetzt.

Auch, wenn ich mit meiner Meinung allein da stehe, dann ist es eben so :)