Bei der Gier, mit der sich die Tiere auf tierisches Eiweiß stürzen, glaube ich eigentlich nicht, dass sie reine Vegetarier sind, auch wenn der Verdauungstrackt dies eigentlich vorgibt.
Warum sie das tun weiß ich nicht, kann es mir auch nicht wirklich erklären.
Im Habitat werden sie sicherlich auch immer wieder mal was tierisches finden, genauso wie Obst. Ich denke da macht es einfach die Mischung.
Das heißt jetzt nicht, dass ich meinen Tieren Hackfleisch und Gemüse füttere aber wenn sie es denn im Gehege finden lasse ich sie. Sie werden wissen, was sie tun (obwohl ich die ollen Nacktschnecken schon absammel und einem Flugtest unterziehe )

LG
Dani

Hallo!
Bei unseren Tieren ist der Appetit auf fleischliche Kost sehr unterschiedlich. Die größte T.h.b., die auch die meisten Eier bildet (bis zu 4 Gelege im Jahr und bis zu 12 Eiern je Gelege) liebt Nacktschnecken über alles. Möglicherweise deckt sie damit den erhöhten Eiweißbedarf für die vielen Eier.
Interessanterweise fressen ansonsten nur die T.h.b.- Männchen Schnecken (und die haben ja eher keinen so hohen Eiweißbedarf....)

Als ich Herkules neu hatte, beobachtete ich folgendes: Es saß auf einer Mauerumrandung und sonnte sich. Da flog ein Marienkäfer vor ihn hin - und wumm! Weg war der Käfer! Herki hatte einen typischen Fangreflex, wie eine Eidechse oder ein Frosch. Das ging ratz zack! Das muss er im genetischen Programm haben. Und dass eine kleine Kröte eine riesige Raupe verschlungen hat, hab ich euch schon erzählt. So schnell, dass ich nicht intervenieren konnte.

Also tierisches Eiweiß ist auf dem Speisezettel unserer Kröten.

Nur, ich verfüttere keines. Warum nicht? Sie haben erstens im Gehege doch Chancen ab und zu was zu ergattern. Und ich bin mir unsicher. Den Kleinen füttere ich keines, weil sie eh schon so schnell wachsen. Da bekäme ich Monsterkröten. Den Lege-Damen füttere ich keines, weil sonst legen sie noch mehr (Ida 36 Eier 2015!!!). Und Herki kann sich ja selber was fangen, wie wir gesehen haben.

Und bei Anfängern ist wieder die Gefahr, dass sie des Guten zuviel tun. Also lieber NICHTS, in der Beratung. Denn zuviel tierisches Eiweiß ist schlechter, als keines.

Ich bin aber seeeeeeeeehr neugierig, wie ihr das handhabt. Gebt ihr Ihnen doch manches Mal was?

@Hannelore , du gibst ihnen Wasserflöhe. Die müssen sie also nehmen und gern haben?

Liebe Grüße!

Herbert

Hallo Herbert,
letztes Jahr nach der Starre kam eine meiner Tiere nicht in die Gänge und wollte partout nicht fressen. Ich hatte schon Angst wegen posthibernaler Anorexie. Sie ging an gar nichts ran, egal, was ich ihr auch angeboten habe. Es war zum verzweifeln.
Aber dann habe ich ihr einen Teelöffel Katzenfutter angeboten und damit war der Bann gebrochen. Sie hat ihn verschlungen und danach auch alles an Wildkräutern.
Nur mal so als Anekdote.

LG
Dani

Hallo,
ich verstreue im ganzen Gehege wenige Male im Sommer Bachflohkrebse, getrocknete. Ich weiß nicht, ob die zu den Wasserflöhen zählen, sind ja recht groß, so 1 cm. Das mache ich seit einigen Jahren. Die MÜSSEN sie nicht nehmen, aber es geht eine wilde Suche los, wenn ich sie verstreut habe. Es ist ja recht unübersichtlich da, wo ich nicht einen begehbaren Streifen erhalte. Und die Tiere MÜSSEN sie auch nicht gern haben, aber scheinbar lieben sie sie.
Ich bin durch das Wegehaupt-Buch darauf gekommen, als ich gelesen hab, dass die Jungtiere in diesem Grasfilz leben und sich dort auch von toten Insekten ernähren. Da habe ich überlegt, was ich meinen Jungtieren in dieser Richtung geben könnte und bin auf die Gammarus gestoßen. Meine NZ 2010 wogen im Herbst zwischen 270 und 370 g. Ich glaube nicht, dass sie durch 3 oder 4 mal Gammarus im Sommer schneller wachsen. Die Tiere, große und kleine, haben immer wachsende Kräuter zur Verfügung, können immer so viel fressen wie sie möchten. So könnten sie auch ohne Bachflohkrebse zu schnell wachsen, tun sie aber nicht. Das reguliert sich bei mir durch das Wetter und die Ruhephasen, ich habe keinerlei Heizung (außer 2010 bis 2012 für die NZ 2010, die nie im "Terrarium" waren). Als dann die Kleinen 2013 mit zu den Großen durften, habe ich halt die Bachflohkrebse für alle verstreut. Ich denke, es kommt auf die Häufigkeit und die Menge an, und bei mir ist der Anteil der Tierchen an der Gesamtfuttermenge vermutlich gaaaaaaaaaaaaanz verschwindend gering.

Ich denke, wenn wir uns am Habitat orientieren - und das ist ja unser Anliegen - müssen wir uns eingestehen, dass dort auch Futter in Form von tierischem Eiweiß vorhanden ist.
Sie fressen es offensichtlich mit Heißhunger, was wiederum nicht heißen soll, dass wir es ihnen kiloweise anbieten sollten.
Viele Schildkrötenarten - hauptsächlich Wasserschildkröten - stellen ihre Ernährungsgewohnheiten ja auch im Laufe ihrer Entwicklung um, von carnivor auf herbivor. Ich könnte mir vorstellen, dass das auch bei unseren Landschildkröten mit eine Rolle spielt. Dass sie in der Jugend, um gut und schnell wachsen zu könne, doch mal die eine oder andere Fleischmahlzeit brauchen.
Auch die schon erwähnte Ausbildung der Eier bei Weibchen könnte ich mir als Grund für eine Vorliebe für tierisches vorstellen.

LG
Dani

Hallo, ich habe früher ab und zu kleine Krebschen gefüttert. Nicht in Mengen, aber so einmal in der Woche zur Hauptzeit. Und die kleinen haben eine leichte Höckerbildung. Allerdings hatte ich sie damals im Frühling bis zu drei Wochen im Terrarium gehalten.

Ich mach jetzt beides nicht mehr. Und es gibt keine Höckerbildung. Also muss eines von beiden die Ursache sein.

Die Höckerbildung ist zwar nicht schlimm, wie ihr seht, aber der Panzer ist nicht ganz glatt. Eigentlich ist so eine Höckerbildung auch auf den Ida-Fotos zu sehen.

Treten jetzt dennoch Höcker auf, so ist das das Erbteil Idas.

Fotos: Zuerst Ida, dann Junges

LG Herbert

PS.: Ich finde meine Ida trotzdem wunderwunderschön.

Tierische Proteinquellen in der Natur:


- Aas
- Exkremente
- Schnecken
- gegebenfalls Insekten
- Käfer in Blüten (kontrolliert einmal eine Löwenzahnblüte!)
- vertrocknete Würmer
- Reste von Eiweiß in Vogelschalen
- Schleimspuren von Schnecken auf Grünfutter
....

Hallo,
und weiterhin auch
lebende Würmer,
einen Fisch, den der Graureiher über dem Gehege fallen lässt (hatten wir schon),
Schlangen (huch? Jaaaaaaaaaaaaa, hier https://www.facebook.com/oaetos/photos/a...?type=3&theater)
wenn Schlangen, dann evtl. auch Blindschleichen, Eidechsen (hier gibt es oft Mini-Ringelnattern)
Raupen?,
Engerlingspuppen und sonstige Puppen?,
Maden?,
vielleicht tote Bienen, Wespen, Fliegen usw. (Hat das schon jemand beobachtet?)

Also sind vielleicht doch nicht die 10 kleinen Minikrebschen aufs Jahr verteilt schuld, dass die Kleinen Ida-Höker bekommen haben. Doch das Terrarium?

Eigentlich müsste man einmal über Höcker in einem eigenen Thread diskutieren. Wenn meine Kleinen wach sind und ich sie fotografieren kann, mach ich das einmal!

LG Herbert

PS.: Die zehn Monatserdbeeren aufs Jahr verteilt, können es auch nicht sein.

Hallo,
kennt Ihr das Heftchen "Futterpflanzen für Europäische Landschildkröten", herausgegeben vom Schildkrötenstammtisch Rhein-Main 2007?
Da sind Artikel abgedruckt, die zu diesem Thema passen.
Autoren:
Achim Flamme,
Hilko Funsch,
Petra Michaela Kirchmayer,
Martin Kniese,
Werner Pfeiffer und nicht zuletzt
Hans-Jürgen Bidmon, der allerdings nur zu Futterpflanzen was schreibt.

Darf ich die Artikel einscannen und hier posten?
Oder gibt es die online?
Vielleicht ist ja jemand von den Autoren oder vom Stammtisch hier im Forum.