Manches gesundheitliche Problem scheint sich während der Winterruhe von alleine zu lösen, siehe mein Buch Seite 52:

Julchen
Das männliche Julchen wurde 1966 hier in der Nähe in einem Neubaugebiet gefunden. Es lebte dann 23 Jahre lang als Einzeltier auf ca. 1/2 m² im Garten, mit Kaninchendraht eingezäunt, kleines Holzhaus als Schutz, verbrachte den Winter im kalten Keller. Wenn die Halterin im Garten arbeitete, hatte Julchen Auslauf.

Es kam 1990 zu mir und war meine dritte Schildkröte. Ich hatte somit ein Weibchen und zwei Männchen. Probleme gab es unter den Tieren nicht. Zum Glück!

Julchen wurde nach einigen Wochen krank, bekam Durchfall. Mein Hund/Katze/Maus-Tierarzt spritzte etwas, wonach Julchen ins Koma fiel und Wasser sich im Körper ansammelte. Julchen war als Patient im Terrarium, bewegte sich nicht.

Ich habe es auf Anraten des Tierarztes, der immerhin damals schon eine Fortbildung für die Behandlung von Reptilien mitgemacht hatte, mit Bananenbabybrei aus dem Gläschen mit der Spritze (ohne Nadel) gefüttert.

Nach fünf Monaten und mehreren Tierarztbesuchen, es war Dezember, lag Julchen immer noch reglos und komatös da, gab ab und zu Kot ab, und selten, dann aber sehr viel Wasser. Setzte ich es ins Wasser, trank es ausgiebig, ohne die Augen zu öffnen.

Ich wusste damals schon, dass man kranke Schildkröten nicht einwintern darf, aber ich entschied mich trotzdem dafür. Nach ein paar Tagen ohne Ernährung setzte ich es in eine mit Laub gefüllte Kiste in den Keller, wo ich zu der Zeit auch die anderen beiden überwinterte.
Ich habe während des Winters nicht nachgeschaut, nur ängstlich an der Kiste geschnuppert. Im Frühjahr setzte ich Micki und Robby zurück in das Schlafhaus im Gehege. So konnten sie wach werden, wann sie wollten.

Als sie munter waren und sich sonnten, holte ich die Kiste mit Julchen aus dem Keller und stellte sie in die Sonne. Nach kurzer Zeit guckte mich Julchen mit großen Augen an, ich sah einen beachtlichen Kothaufen, setzte Julchen auf die Wiese, entsorgte den Kot in die Mülltonne, kam wieder und Julchen fraß Klee!!!!!!!!! Seitdem hat Julchen nie wie-der gesundheitliche Probleme gehabt, und ist stolzer Vater von einigen meiner Nachzuchten.

Meine Mala frisst auch Steine und ein bisschen Erde. Die Steine finden wir immer wieder im Kot.
Jetzt, wo es so kalt ist, will sie partout nicht ins FB und sucht sich immer eine Ecke im Gehege, wo sie eingezogen liegt. Ihre Augen sind klar und auch sonst fällt uns nichts auf. Wir haben sie mit Buchenlaub zugedeckt, mehr können wir wohl im Moment nicht machen ...