Hallo und danke für Eure Zeit!
Vor ca 2 Jahren habe ich eine Griechische Landschildkröte aus sehr schlechten Verhältnissen zu mir geholt. Sie, bzw ER wurde in einem kleinen Terrarium gehalten. Ich kannte mich Null aus, aber der Anblick war zu viel und ich habe ihn mitgenommen. Direkt ein Gehege im Garten gebaut, mit Gewächshaus und allem, was dazu gehört. Ich habe eine Woche gehungert, um mir das leisten zu können. Das soll nur schon mal zum Ausdruck bringen, dass ich es mir bei Tieren nicht leicht mache und helfe, wo ich nur kann. Nach 2 Tagen kannte er jede Ecke im Garten und seit diesem Tag versucht er auszubrechen. Ich sehe ihn so gut wie nie fressen, er läuft nur seine Runden ab und knallt mit seinem Panzer gegen den Zaun. Wir haben es auch schon mit Artgenossen versucht, es wurde nur schlimmer und nach einer Woche haben wir sie getrennt, weil er die armen Tiere ohne Pause und sehr agressiv durchs Gehege gejagt hat. Jetzt, wo es wieder warm ist, läuft er wieder den ganzen Tag (!!!) im Kreis, frisst nichts und ich verstehe nicht, warum man Tiere, mit so einem Freiheitsdrang überhaupt "halten" muss. Das verstößt eigentlich gegen alles, wofür ich stehe....Freiheit! Und wenn er es hin und wieder schafft auszubrechen, bin ich diejenige, die ihn wieder einsperrt, obwohl die Natur mir klar zu verstehen gibt, dass sie nicht eingesperrt werden will! Darum soll es hier aber gar nicht gehen, wollte damit nur sagen, dass es für mich nicht mehr vertretbar ist, dieses wundervolle Tier noch ein weiters Jahr einzusperren. Wenn ich wüsste, dass er den Winter hier überlebt und wenigstens hin und wieder auf Artgenossen trifft, hätte ich ihm längst seine Freiheit geschenkt. Das ist doch kein Leben für so ein tolles Tier, jahrelang im Kreis laufen. Bei seinem letzten "Ausbruch" hat er es bis zum Waldrand geschafft und als ich ihn dort entdeckt habe, habe ich ihn zum ersten Mal in 4 Jahren genüsslich fressen sehen! Kann ihm leider kein Flugticket nach Griechenland kaufen. Seit 3 Jahren versuchen wir, ein besseres zu Hause für ihn zu finden, vielleicht bei jemandem, der noch mehr Platz zur Verfügung hat. Aber leider will ihn keiner haben. Ins Tierheim bringe ich ihn nicht, im Kreis laufen kann er auch bei uns. Die Auffangstationen sind randvoll und ich bezweifle, dass es ihm dort besser geht. Oder bin ich da nicht richtig informiert? Irgendwelche Ideen von Euch?

Ich würde mal sagen der Grund warum er die ganze Zeit dem Rand entlang läuft könnte daher kommen, dass er immer wieder erfolgreich ausbrechen kann. Deshalb läuft er immer dem Rand entlang und sucht sich erneut eine Stelle um wieder abzuhauen. Zu Beginn liefen meine auch dem Rand entlang. Doch nachdem sie eine zeitlang im Gehege waren und sie keine Schwachstelle entdeckten, liefen sie nicht mehr so oft dem Rand entlang. Nach inzwischen etwa 2 Jahren sehe ich sie noch höchst selten wirklich dem Rand entlang zu laufen.

Ist es denn immer die gleiche Stelle an der sie abhauen kann?

Wie groß ist sein Gehege? Ist die Einfriedung blickdicht? Du schreibst, er kenne jede Ecke im Garten. Daraus schließe ich, dass er manchmal nicht im Gehege, sondern im Garten ist. Dann könnte es sein, dass er immer am Rand entlang läuft, weil er in den Garten will.
Magst Du uns ein Foto vom Gehege zeigen?

Welche Pflanzen bietest Du ihm als Futter an?

Hallo Gast,

Von wieviel Platz im Freigehege sprechen wir denn?

Ich kann verstehen das Dir das Tier leid tut, vielleicht magst du auch mal ein Bild einstellen vom Gehege. Vielleicht gibt es ja noch ein paar Möglichkeiten das Gehege fürs Tier zu verbessern das es die Ausbruchsversuche unterlässt.

Manchmal hilft schon etwas Veränderung, ein toller Platz im Schatten, eine Höhle, aber dafür wäre ein Bild besser.

Ich finde super das du dem Tier hilfst und nur sein bestes möchtest, das spricht ja sehr für dich. Und mit den auffangstationen hast du recht, sie sind voll.

Liebe Grüße

Diana

Vielen Dank für Eure schnellen Antworten! Habe mich am Anfang verschrieben, er ist seit 4 Jahren bei uns. Nein, er ist nicht frei im Garten, das Gehege nimmt 2/3 unseres großen Gartens ein :-). Ich kann schlecht schätzen wie viele qm, aber sein Gehege ist definitiv größer, als ein "normales Gehege". In 4 Jahren ist er 2 Mal ausgebrochen, die Schwachstellen wurden durch eine Steinmauer ersetzt und er kann nun wirklich nicht mehr raus...ein blickdichter (!) Hochsicherheitstrakt :-(. In seinem Gehege wächst alles, was ein Schildkrötenherz begehrt...Klee, Löwenzahn, Spitzwegerich, Sauerampfer, ein Hibiskusbaum!!! Er hat 4 Höhlen, Schatten -und Sonnenplätze, Platz zum laufen, aber auch viel Abwechslung. Wir glauben wirklich, das machbare getan zu haben. Vor allem, da die ganze Familie seit Jahren versucht, eine Lösung zu finden. Auch eine Tierheilpraktikerin war schon da. Aber er ist eben keine glückliche Schildkröte. Er will einfach raus und nach vorne laufen, statt im Kreis. Und er scheint ja zu wissen, dass er im Kreis läuft. Eine Stelle im Gehege ist etwas hügelig...da nimmt er in der Kurve immer schon Anlauf, um den "Berg" schneller hochzukommen, den er von da aus noch gar nicht sehen kann. Er ist einfach ein Freigeist! Ist es denn wirklich die Beste Lösung, ihn weiter einzusperren? Ich will von euch nicht das OK ihn freizulassen, das ginge auf mein Karma-Konto! Könnte er hier in Mitteldeutschland einen Winter überleben? Oder muss ich echt mit ihm nach Griechenland fliegen, falls es da überhaupt noch Möglichkeiten gibt ihn laufen zu lassen, ohne dass er überfahren wird? Möchte nur so viele Informationen wie möglich, er ist zu wertvoll, um das einfach abzuhaken. Wir haben wirklich viel Platz und wenn er wollte, hätte er für immer ein zu Hause...aber er will nicht. Ich bitte nur um eure Meinung, was würdet ihr tun, wenn es eure wäre?

Schick doch mal Fotos von Deinem Tier und Deinem Gehege.
Vielleicht fällt uns ja etwas auf, dass ihn unzufrieden macht.
Auf gar keinen Fall kannst Du ihn in die Natur setzen. Hier nicht und in Griechenland schon gar nicht. Er wird dort Viren und Bakterien verbreiten, die es dort nicht gibt. Und die natürlichen Bestände gefährden. DAS ist schlecht für's Karma.

Vielleicht kannst Du im Gehege Hindernisse bauen, die ihn daran hindern, am Rand entlang zu laufen.


In ein solches Hindernis kannst Du kleine Durchgänge einbauen oder einfach zwischen Büschen solche Tore bauen.

Vielleicht hilft es auch, ihm eine stabile Schildkrötenfigur (nicht aus Stein) ins Gehege zu setzen. Eine Freundin von mir hat einen Theo und der beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit seiner Theodora-Figur, die schon sehr ramponiert ist, geflickt ist, aber durch keine neue Figur ersetzbar scheint. Alles Neue ignoriert er. Vielleicht braucht Deine Schildkröte auch eine Theodora.

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Hallo Gast,

ohne ein Foto deiner Anlage ist guter Rar teuer. Das was du beschreibst hat jedenfalls nichts mit der Schildkrötenhaltung im Allgemeinen zu tun. Unsere Tiere machen das ja auch nicht. Das ein Bock nach einem Weibchen sucht und viel unterwegs ist, ist normal. Er wird ein Trauma aus seiner Terrarienzeit haben. Das gibt sich. Lass ihn einfach in Ruhe und baue am Rand Hindernisse ein. Eine Schildkröte sollte aus ihrer Perspektive keinen Meter weit schauen können.
Deine Gedanken ihn frei zu lassen, solltest du weit weg schieben. Erstens ist es verboten und zweitens würde er eine Gefahr für andere Schildkröten darstellen.
Im übrigen hälst du das Tier illegal, was teuer werden kann. Du brauchst für das Tier eine EU-Bescheinigung. Wo wohnst du denn ?

LG Harald

Hallo Leute und Danke nochmal für Eure Vorschläge! Nach langem Überlegen bekommt "der Dicke" jetzt ein neues Gehege bei einem Freund, der ein Ferienhaus mit großem Garten hat. Ein Ortswechsel scheint mir auch am sinnvollsten.
Wieso illegal? Er hat alle Papiere, wurde legal gekauft. Nur scheiße behandelt! Ich habe ihn ja nicht geklaut, sonderen mit Einverständnis des Besitzers mitgenommen.
Ganz lieben Dank nochmal an alle!
PS: HAbe mehrfach versucht hier Bilder hochzuladen, aber entweder bin ich zu blöd oder meinem Browser passt irgendwas nicht. Stellt euch einfach eine genervte Schildkröte vor