Im Herbst waren wir bei einer Verkostung von Champagner im Vergleich mit den lokalen Weinviertler Sekten. Und dazu gab es Austern. Ich erbat mir vom Wirt ein Dutzend leere Schalen, schmiss sie ins Gehege und dort dümpelten sie den Winter über vor sich hin. Jetzt, da die Schildkröten alle aktiv sind: Ihr wisst gar nicht welches G'riss es um diese Schalen gibt. Es wird daran geknabbert und geknabbert. Und sie kommen immer wieder darauf zurück. Die Außenschalen sind nämlich nicht so kompakt, sondern rauh und blättrig und sie können immer wieder ein Partikelchen abbeißen.

Ich werdet jetzt sicher sagen: Wo kriegen die Schildkröten in der Natur Muschelschalen???? Wenn aber die Phäaken ihr Køkkenmødding produzierten, da werden die Krötchen die Schalen nicht verschmäht haben. Will sagen: Muschelschalen sind seit Jahrtausenden ein Abfallprodukt des Menschen, und man kann sie auch im Landesinneren finden.

LG Herbert

Zu den Phäaken:

(Wikipedia) Übertragene Bedeutung

Im übertragenen Wortsinn wird der Begriff Phäaken benutzt, um geruhsam und üppig dahinlebende Leute zu bezeichnen.[8] In dem Band Wien wörtlich (1948) von Josef Weinheber findet sich das Gedicht Der Phäake, das folgendermaßen beginnt:[9]

„Ich hab sonst nix, drum hab ich gern
ein gutes Papperl, liebe Herrn:
Zum Gabelfrühstück gönn ich mir
ein Tellerfleisch, ein Krügerl Bier,
schieb an und ab ein Gollasch ein,
(kann freilich auch ein Bruckfleisch sein),
ein saftiges Beinfleisch, nicht zu fett,
sonst hat man zu Mittag sein Gfrett.“

Bereits Friedrich Schiller beschrieb in einem Zweizeiler (Donau in **) die Phaiaken als müßig lebende Menschen:

„Mich umwohnt mit glänzendem Aug’ das Volk der Phaiaken;
Immer ist’s Sonntag, es dreht immer am Herd sich der Spieß.“

Zu KökKenmödding

https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B8kkenm%C3%B8dding

Zitat von Mayer im Beitrag #1

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Wo kriegen die Schildkröten in der Natur Muschelschalen????

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Ich hab mir das schon vorher angeschaut: Erstens kriegen es nur die Großen. Und zweitens gehen da nur kleine Partikelchen ab. Da wird sich nie ein daumennagelgroßes Stück lösen, sondern wirklich nur Minipartikeln. Liegt in der Natur der Austernschalen: Bei der Betrachtung sieht man es. Zerbrochene Muschuelschalen würde ich nie und niemals reichen!!!! Da kann ich mir Verletzungen schon vorstellen. Und es ist vor Natur aus ganz wenig, was abgeht. Also gibt es auch keine Verstopfung.

LG Herbert

Ich bin auch mit Muschelgrit sehr vorsichtig. Wenn überhaupt streue ich das nur im Gehege der Großen - uns so dünn und spärlich, dass sie nie größere Mengen aufnehmen könnten. Bei allem Körnigen (Opuntienfrüchte!!!) bin ich sehr vorsichtig - wegen der Verstopfungsgefahr.

Auf jeden Fall finde ich deinen Bericht und die literarische Recherche sehr interessant!!
LG, Anna