Leider gibt es immer wieder bis in den Mai hinein Nachtfröste: Ich kann mich daran erinnern, dass es einmal Mitte Mai in zwei aufeinander folgenden Nächten - 4 ° hatte - mit großen Schäden in der Landwirtschaft.

Wenn Minusgrade vorausgesagt sind, packe ich meine Schildkröten am Abend ins Frühbeet. Voriges Jahr fand ich ein zweijähriges Baby nicht und ich musste die Suche aufgeben. Am frühen Morgen war alles voller Raureif und mitten auf der weißen Wiese saß das nicht gefundene Schildkrötchen. Ich setzte es ins Frühbeet, das war alles was ich machte. Es hat keinen Schaden genommen. Das einzige: Ich glaubte zu beobachten, dass diese Schildkröte wie Menschen bei einem Sonnenbrand die Haut nach ein paar Tagen neu bildete - die alte ging ab.

Und jetzt habe ich bei @Frank gelesen, dass der sich überhaupt nicht um diese Minustemperaturen im Frühjahr kümmert und nie etwas Negatives dabei erlebt hat.

Wie machen es die anderen? Schadet der Nachtreif den Schildkröten, wenn sie nicht im Frühbeet sind? Hat jemand Erlebnisse disbezüglich?

LG Herbert

Hallo Herbert,
wie du ja weisst, habe ich keine Frühbeete oder Lampen. Ich habe mich dieses Jahr hinreissen lassen die Tiere vergangene Woche bei sommerlichen Temp. rauszutun. Heute Nacht war Frost. Das juckt die Tiere aber nicht, weil sie sich verkrümelt haben und wieder schlafen.
Leichter Frost ist kein Problem. Starkfrost würde mich aber zu Evakuierungsmassnahmen treiben.
LG Harald

Hallo Harald,

worin verkrümeln sich die Schildkröten? In Schutzhäusern, oder im Gebüsch? Was meinst du, was leichter Frost ist?

LG Herbert

um mich noch mal dazu zu Wort zu melden.....

in den "Rauhreifnächten" hatten sich die Tierchen natürlich unter Gebüsch, bzw. Pflanzen geschützt. Die bleiben ja nicht auf offener Fläche sitzen
Wie gesagt, der Rasen rings ums das Gehege war den Morgen weiss und die Autoscheiben auch. Es gab also leichten Frost.

Gruß

Frank

Hi
Wie bei so vielen Sachen die Menge ist denke ich entscheidend.Ich stimme Christine zu daß ein Frost 2 -3 mal im Frühling den Tieren nicht schadet. Den gibt es auch in den Habitaten. Würde ich meine Schildes allerdings den ganzen April über schon draußen schlafen lassen ,würden sie das überleben ABER mit Sicherheit auf Dauer langfristige Schäden davon tragen.
LG Anja

Sagen wir so: Eure Erfahrungen haben mit etwas ruhiger gemacht. Danke! Werde aber trotzdem bei Nachtfrösten am Abend die Tierchen ins Frühbeet bugsieren.

Hallo Herbert,

leichter Frost ist reiner Bodenfrost, der bei Sonnenaufgang sofort verschwunden ist.
Die Tiere verkrümeln sich in ihre Hütten oder auch unter Grasbatzen. Übrigens, wer schon mal die Fotos der slowenischen Zuchtfarm gesehen hat, wird feststellen, dass die auch nur ungeheizte Hütten haben und die Farm liegt nahe Österreich, nicht an der Adria.
Ich empfehle aber ausdrücklich nicht, das so zu machen wie ich. Jeder hat andere klimatische Verhältnisse.
LG Harald

Hallo Harald
Den Zuchtfarmen ist es denke ich egal, ob sie später an Nierenschäden oder ähnlichen sterben.
Den ist der Profit am wichtigsten..
Was ich dir auf KEINEN Fall unterstellen will.
Du machst es so und andere anders.Jeder das was er für das beste für seine Tiere hält.
Ich für meinen teil versuche Frost zu vermeiden . Bin aber beruhigt das sie es aushalten
Lg

... also ich kenne Tiere die im erten Weltkrieg nach Deutschland kamen und nicht von Experten gehalten werden. Die leben frei auf dem Grundstück und haben keinerlei Schäden. So pauschal kann man das nicht beurteilen.
Ich kenne viel mehr Halter, die alles so machen, wie oft empfohlen, aber bei TA Stammkunde sind. Da frage ich mich: Warum? und schlussfolger für mich daraus.
Mir geht es doch nur darum einfach mal zu überlegen wie es die Natur macht.
Was passiert, wenn in den Habitaten ein plötzlicher Kälteeinbruch kommt. Sterben die Schildkröten dann aus ? Nein, was machen sie ?
Kennst du den Marginataschnupfen ?
Feuchte Nase...da würden alle nach dem TA schreien (ich früher auch). Ist aber kein Problem, die haben das und es passiert nichts. Irgendwann ist er weg ohne Behandlung.
Das sind Erfahrungen (TA hat das bestätigt) die man macht in jahrzehntelanger Haltung und solche Erfahrungen sind mir bessere Lehrmeister, als Statistiker und Theoretiker.
Die neumodische Art der Menschenmütter alles zu desinfizieren hat doch genau zum Gegenteil geführt. Sie wollen ihre Kinder schützen, gefährden sie aber.
Ich weiss du weisst was ich meine und wir verstehen uns.
LG Harald

Natürlich verstehe ich dich😊
Wenn wir die Natur zum Vorbild nehmen , dann sollte man in der Eifel keine Schildes halten.😰
Da ich das aber möchte versuche ich es so natürlich wie möglich zu machen
Liebe grüße Anja

Harald, die Neobiota, die du erwähnst, kommen mit unserem Klima zurecht. Versuch das einmal mit europäischen Landschildkröten. Die können zwar hier überleben, wenn das Klima günstig ist, aber in der nächsten Generation sind sie weg. Eine Herci wird bei uns nie ein Neobioton werden. Daher stimmt der Vergleich nicht.

Ein schwerwiegenderer Grund für mich warum es keine Population in unseren Breitengraden gibt (sicher auch davon abgesehen das die Winter doch recht hart sind) ist, das eine Naturbrut eigentlich unmöglich ist oder nur alle Jubeljahre, bei einem Jahrhundertsommer, mal funktionieren würde. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen das in warmen Regionen deutschlands (z.B. die Weinanbaugebiete im Südwesten) die Tiere durchaus in der Wildnis überleben können.

Gruß

Frank