Hier eine kleine Zusammenfasung über die Haltung der Rhinoclemmys pulcherrima manni / Bunten-Prachterdschildkröte oder auch Costa-Rica Prachterdschildkröte genannt.

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Zur Gattung der Rhinoclemmys pulcherrima gehören vier Unterarten:

Rhinoclemmys pulcherrima rogerbarbouri
Vorkommen: obere Westküste Mexiko

Rhinoclemmys pulcherrima pulcherrima
Vorkommen: südliche Westküste Mexiko

Rhinoclemmys pulcherrima incisa
Vorkommen: von südliche Westküste Mexiko über die Westküsten der Staaten Guatemala, El Salvador bis zum Lago de Nicaragua in Nicaragura, dann Grenze El Salvador/Honduras und von dort gleichmäßig durchgängig bis zur Grenze Nicaragua

Rhinoclemmys pulcherrima manni
Vorkommen: von der Westküste des Lago Nicaragua bis zur Mitte der Westküste Costa Ricas


Die Unterarten incisa und manni überkreuzen sich an der Westküste des Lago Nicaragua und bilden natürliche Mischlinge.

Ich gehe im weiteren Verlauf nur auf die Haltung der Rhinoclemmys p. manni ein.

Unterkunft:

Da die Rhinoclemmys p.m. aus den tropischen Regionen (von Lago Nicaragua bis nach Costa-Rica) kommt, benötigen sie viel Wärme ( ca 18-28 Grad) und eine hohe Luftfeuchtigkeit von 60 -90% bis auf die Kieferregionen des Berglandes(dort ist die Luftfeuchtigkeit niedriger.) In unseren Breitengraden ist daher oftmals nur einen Innenhaltung möglich, es sei denn, die Tiere bekommen draußen ein eigenes Gewächshaus, welches beheizt werden kann.

Da die Temperatur in der Natur schwankt, sollte dies auch im Terrarium nachgestellt werden. Die Temperaturangaben in der Literatur weichen deutlich voneinander ab. So empfiehlt Maik Schilde 25 Grad Nachts und bis 30 Grad tagsüber, in Costa- Rica fallen die Temperaturen mit den Jahreszeiten deutlich weiter ab, so gibt es z.B. auch Tage mit 10 Grad. Ich habe über diesen Punkt mit einigen Haltern und einer Fachtierärztin gesprochen. Sie gibt an, dass diese Art in der Regel bei uns viel zu warm gehalten wird und empfiehlt die 18-28 Grad Schwankung im Verlauf des Tages.

Zusätzlich sollte den Tieren ein Sonnenplatz angeboten werden, auf dem sie sich weiter aufwärmen können. Ich nutze dafür Lucky Reptil Jungel mit 50 Watt, aber da bietet der Markt weitere Möglichkeiten an. Unter dem Sonnenplatz werden es ca 38 Grad. Da die Tiere drinnen gehalten werden, ist auf eine Versorgung mit UV Licht zu achten und entsprechend muss das Leuchtmittel ca einmal im Jahr gewechselt werden.
Auch hier gibt es unterschiedlicher Herangehensweisen. Da die Tiere insgesamt gerne versteckt leben, gibt es auch Halter, die der Art eine UV Versorgung mit anderen Leuchtmitteln anbietet, nicht als Sonnenplatz. Meine beiden Tiere sonnen sich sehr gerne und ausgibig. Daher würde ich einen Sonnenplatz empfehlen.

Die Aktivität der Tiere schwankt mit dem Jahreszyklus, welcher durch die Regen- und Trockenzeit bestimmt wird. Während unser Winterzeit, herrscht in den Verbreitungsgebieten Trockenzeit. Entsprechend wird das Terrarium weniger gewässert, ca zweimal in der Woche. In unserer Frühlings- und Sommerzeit bewässere ich das Terrarium ca alle zwei Tage.

Gewonheiten:
Wie der Name schon sagt, mögen Erdschildkröten Erde gerne. Am liebsten werfen sie sich Erde auf den Panzer und gehen dann schwimmen. Wer also sauberes Wasser in seinem Terrarium haben möchte, sollte sich lieber eine andere Art aussuchen. Erdschildkröten graben sich gerne in Erde ein, daher brauchen sie ca 15 cm Erdhöhe, gerne mehr. Es empfiehlt sich eine Drainageschicht zusäzlich einzuplanen. Weibliche Erdschildkröten graben ihre Eier zum Teil gerne tief ein, daher sollte die Erdschicht für die Weibchen nicht kleiner sein. Mein Weibchen buddelt ab und an bis zur Drainage runter (30 cm). Es gibt aber auch Weibchen, die vergraben ihre Eier nur oberflächlich bzw. fast gar nicht.

Zusätzlich benötigt diese Art einen großzügigen Badebereich. Wobei dir Gewonheiten der Tiere stark variieren. Einige Tiere mögen gerne tiefes Wasser und andere bervorzugen Flachwasserzonen und zwar die aus dem gebirgigen Herkunftsgebiet. Da nicht immer das Herkunftsgebiet bekannt ist und nicht alle Vertreter der Art schwimmen können, sollte man sich langsam rantasten, bevor ein Unglück passiert. Also z.B. einen Wasserbereich mit Steinen füllen und diese Stück für Stück rausnehmen und testen, ab wann es dem Tier zu tief wird. Mein Männchen schwimmt und taucht sehr gerne, der Badebereich von ihm ist 30 cm tief. Das Mädchen bevorzugt flaches Wasser und geht ab 20 cm nicht mehr gerne rein, allerdings kann sie gut schwimmen! Am liebsten liegt sie im Wasser und streckt den Kopf nach oben, wandert ein bisschen und guckt sich um. Die Wasserhöhe sollte so hoch sein, dass der komplette Panzer bedeckt ist!

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Erdschildkröten mögen dunkles Wasser. Daher gebe ich nach dem Wasserwechsel, der auf Grund der Temperaturen mehrmals in der Woche erfolgen sollte, gleich Laub oder ein bisschen Erde ins Wasser. Wobei die Tiere das nach wenigen Stunden auch selber erledigt haben, ist das Wasser zu klar gehen sie an Land, werfen sich Erde auf den Rücken und spülen es ab.
Mit Filtern habe ich mehrere Versuche gemacht, aber schlußendlich aufgegeben. Sie sind an den Erdmengen gescheitert.
Es können Wasserlinsen eingesetzt werden. Diese dienen zum Verstecken und können gefressen werden.

Ich nehme Walderde für meine Terrarien. Andere Leute kaufen Kokoshumus, auf spezielle Terrarienerde kann verzichtet werden, ebenso muss die Erde nicht vor der Benutzung "desinfiziert" werden. Ich habe auf der Erde eine Laubschicht aus Buchen und Eichenblättern. Da verstecken sich die Tiere sehr gerne. Gelegentlich bringe ich frisches Moos mit, auch das finden sie sehr spannend. Jedoch geht es meistens nach wenigen Wochen ein, ist wohl auf Dauer doch zu warm.

Im Terrarium habe ich weiße Asseln ausgesetzt. Diese ernähren sich unteranderem von Schimmel und anderen organischen Resten, halten also den Boden sauber. Die Asseln vermehren sich hervorragend, obwohl es in dem Terrarium nicht schimmelt. Ebenso setze ich regelmäßig Kellerasseln und Regenwürmer aus, wobei diese sehr gerne gefressen werden und somit schnell wieder verschwunden sind. Auch Tausendfüßler werden verfolgt.

Die Tiere benötigen die Möglichkeit sich auch an Land zu verstecken. Ich benutze dafür große Korkhöhlen, welche nach unten hin offen sind. Untendrunter habe ich Spaghnummoos gelegt, da es die Feuchtigkeit gut speichert und sich meine Tiere gerne darinnen eingraben. Das Moos muss regelmäßig neu befeuchtet werden.

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Beide Schildkröten können hervorragend klettern! Daher laufen sie gerne auf der Korkröhre!

Ich habe einige Pflanzen ins Terrarium eingebracht. Bromelien halten sich tapfer und wachsen sehr gut! Meine Schildkröten fressen sie nicht. Gelegentlich wird durch getrammelt, aber die Bromelien sind sehr hart im Nehmen. Die Efeutute hatte es da deutlich schwerer, die ist nun mittlerweile an der Wand angebracht und rankt runter. Dann habe ich außerhalb der Reichweite noch andere Pflanzen, aber da mein grüner Daumen nicht so ausgeprägt ist, stirbt bei mir viel Grünzeug. Futterpflanzen zu streuen oder in Töpfen einzusetzen versuche ich seit Jahren, es klappt nicht. Entweder werden sie sofort gefressen, ausgebuddelt oder plattgelaufen. Aber immerhin ist es eine nette Beschäftigung.

Ernährung:
Erdschildkröten mögen einen abwechslungsreichen Speiseplan.

Als Hauptfutter dienen Pflanzen. Sämtliche Wildkräuter die für Landschildkröten geeignet sind, können ihnen angeboten werden. Um ein paar zu nennen: Brennnessel, Löwenzahn, Vogelmiere, Schaumkraut, Disteln, Breit- und Spitzwegerich, Malven usw. Die Liste ist sehr sehr lang!

In der Winterzeit können Salate angeboten werden z.B. Ruccola, Feldsalat und Romanasalat. Wobei selbst gesammelte Pflanzen einen deutlich höheren Nährwert haben und daher defintiv bevorzugt werden sollten! Goliwoog kann auf der Fensterbank vermehrt werden und ist auch im Winter ein gutes Futter.
Eine weitere Alternative stellen die getrockneten Kräuter der Firma Agrobs dar. Diese können in lauwarmen Wasser eingeweicht werden und der enstehende Brei ist leicht zu fressen. Meine Beiden nehmen das manchmal ganz gerne, andere Erdschildkröten nicht. Ich füttere dies ausschließlich im Winter. Da es schnell verdirbt, sollten die Reste nach wenigen Stunden entfernt werden.

Einige Gemüsesorten eignen sich ebenfalls. Meine beiden mögen geriebene Möhren und Gurken sehr gerne. Wobei Gurken wenige Nährstoffe haben und daher mehr als Leckerli dienen. Champignons können ebenfalls als Leckerli gegeben werden.

Kopfsalat hat fast keine Nährstoffe, Tomaten und Chicoree haben zu viel Oxalsäuer und sollten daher nicht verfüttert werden! Kartoffeln, Kohl, Getreide usw stehen ebenfalls NICHT auf dem Speiseplan.

Das Futterangebot wird ergänzt durch tierische Kost, ca zweimal in der Woche. Die schon erwähnten Asseln und Regenwürmer, Babymäuse, Heuschrecken, Maden, und Heimchen (letztere sollten sehr vorsichtig gefüttert werden, da sie gerne ausbrechen. Tipp vorher im Kühlschrank runterkühlen). Schnirkelschnecken (vorher mit dem Stein zerklopfen) scheinen sehr lecker zu sein! Nacktschnecken sind sehr zäh und können im Hals stecken bleiben, angeblich geht das nach dem Einfrieren besser, aber ich bin dann lieber bei denen mit Haus geblieben. Mehlwürmer und Zophobas können angeboten werden, sind aber sehr gehaltvoll, machen also schnell dick. Einige Tiere mögen Gammarus. Mein Mädchen mag Fisch und Garnelen, allerdings nur in der Eierlegezeit. Ein bisschen reines Rinderhack mit Ei und Rinderherz kann dann zugefüttert werden. So kann man auch den sogenannten Schildkrötenpudding füttern.
Auch hier gibt es sicher noch weitere Dinge aufzuzählen.

Eine weitere Besonderheit ist die Vorliebe für Obst. Es enthält viel Fruchtzucker, macht also dick und kann auf Dauer die Darmflora schädigen. Daher sollte es nur wenige Male im Monat angeboten werden. Ich füttere es ca zweimal im Monat. Meine Tiere mögen besonders gerne Erdbeeren, Himbeeren, Banane und Apfel. Sie dürfen auch Heidelbeeren, Pfirsich, Birne, Mango, Weintrauben.

Die Faustregel für die Menge der tierischen und Obstanteile ist " so groß wie der Kopf". Meine Beiden hören bei Banane und Erdbeeren auch nicht von alleine mit dem Fressen auf, daher muss es dosiert werden.

Schildkröten sind wählerisch, was ihr Essen angeht. Manchmal verändern sich die Geschmäcker mit der Zeit. Es ist also ratsam, immer mal wieder Sachen anzubieten, die vor einiger Zeit noch abgelehnt wurden. Da Schildkröten wenig Energie verbrauchen, können sie auch einige Fastentage ohne Probleme verkraften und es ist darauf zu achten, sie nicht zu dick zu füttern.
Die Tiere essen auch gerne im Wasser. Falls ein Tier nicht fressen mag, kann es helfen das Futter im Wasser anzubieten.

Vermehrung:

Während der Schwangerschaft hat die weibliche Schildkröte einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen und Kalzium.
Die Eiablage erfolgt ungefähr von August - April. Mein Weibchen nagt gerne an Sepiaschale, welche sie mit den vorderen Beinen festhält und dann kleine Stücke abbeißt. Ebenso ist ihr Apettit in der Zeit deutlich gesteigert. Sie sucht nach Futter, wenn keines da ist. An den unruhigen Tagen bekommt sie eine zusätzliche Portion tierische Kost und Grünzeug so viel sie mag. Kalzium steht uneingeschränkt zur Verfügung, den Bedarf decken die Tiere dann selbstständig. In dieser Zeit werden kalziumhaltige Pflanzen wie Breitwegerich bevorzugt gefressen.

Auch wenn ein Weibchen jahrelang keinen Kontakt zu einem Männchen hatte, kann sie noch befruchtete Eier legen.

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Nachwuchs:
Wenn man weibliche Tiere brüten will sollte der Inkubator auf 29+/- 1 Grad eingestellt werden, mit einer Nachtabsenkung (mittels Zeitschaltuhr). Die Luftfeuchtigkeit soll ca 98 % betragen. Die Eier sollten nicht gedreht werden, daher muss man sie vorsichtig umbetten. Ich schreibe das Datum der Eiablage vorsichtig mit einem Bleistift auf die Oberseite.

Die Schale der Eier ist sehr hart. Die Schlüpflinge haben es daher gelegentlich schwer aus dem Ei zu kommen, was man leider nicht wirklich bemerken kann. Daher empfiehlt es sich die Eier in Kokossubstrat zu betten, durch die Huminsäure wird die Schale poröser und die Kleinen können sie besser öffnen.

Die Schlupfzeit beträgt von 117 Tagen bis ca einem Jahr. Meist bei den angegebenen Temperaturen um 150 Tage. Auch da gehen die Angaben in der Literatur und die Erfahrungswerte weit auseinander, aufgrund das die Eier eine Diapause einlegen können.

Die Gelegegröße variiert von einem bis zu fünf Eiern. Mein Weibchen legt meistens 2 Eier, die ca 27 Gramm wiegen. Es sind bis zu 5 Gelege pro Jahr möglich, ich hatte bisher noch nicht mehr als drei. Die Geschlechtsreife tritt um und bei dem sechsten Lebensjahr ein.
Die Weibchen haben unterschieldiche Gewohnheiten bei der Eiablage. Manche Eier werde nur ins Laub gelegt, andere sehr gründlich vergraben. Die Löcher werden so ordentlich zu gemacht, dass man nicht weiß, ob und wo Eier gelegt wurden. Daher ist regelmäßiges Erde durchsuchen ratsam, um nicht plötzlich unerwartet Nachwuchs zu haben.

Die Schlüpflinge benötigen für ihr Wachstum unbedingt eine gute UV Versorgung, regelmäßig tierische Kost und Kalzium. Kalziumhaltige Pflanzen (Goliwoog, Beitwegerich usw) sollten angeboten werden, Obst dagegen deutlich weniger als bei den adulten Tieren.

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Die erwachsenen Tiere müssen vom Nachwuchs getrennt gehalten werden. Der Größenunterschied ist enorm und die erwachsenen Tiere können die Kleinen verletzen bzw töten, weil sie sie als zusätzliches Futter ansehen.

Lebenserwartung:
Dazu habe ich bisher keine genauen Angaben finden können. Das ist wohl noch recht wenig erfoscht. In der Literatur findet man die Zahl 40 Jahre. Meine beiden Tiere sind jetzt ca 12-15 Jahre alt.


Platzangebot:

Auch hier gehen die Meinungen weit auseinander. 120cm, 60cm werden als Grundmaße für ein Paar angegeben. Ich habe ein Terrarium von 2 Metern länge, 120 cm Höhe und 60 cm Tiefe. Oben ist eine weitere Ebene eingezogen, so dass meine Tiere eine Lauffläche von ca 200cm x 60cm + die Rampe von 120cm x 30 cm haben. Soweit zusätzlich zwei Badebereiche, 30 cm breit und 60cm tief. Der Wasserstand ist an die jeweiligen Gewonheiten angepasst. Das Männchen nutzt den Platz komplett und würde sicher gerne noch mehr haben. Das Weibchen ist träger. Sie wechselt gerne vom Baden, zum Sonnen, zum Buddeln, zum Fressen und den nächsten Tag von vorne. Bei der Höhe vom Terrarium sind unterschiedliche Temperaturbereiche möglich, die die Tiere auch gerne nutzen! Ebenso können Pflanzen so deutlich besser überleben, da sie nicht zwangsläufig im Weg stehen.

Größe der Tiere:
Die Männchen sind mit ca 15 cm Panzeränge ausgewachsen, die Weibchen können größer bis 20 cm werden.
Es gibt Arten mit einem höher gewölbten Rücken und flachere Exemplare. Meine Beiden sind sehr hoch gewölbt. Die flacheren Exemplare scheinen flacheres Wasser zu bevorzugen.

Vergesellschaftung:

Die Weibchen dieser Art sollen untereinander gut verträglich sein. Männchen hingegen untereinander nicht. Ein Männchen und mehrere Weibchen kommen wohl auch gut zurecht. Wobei auf den Charakter des Individuums geachtet werden sollte.

Die typischen Anzeichen von Unverträglichkeiten wie z.B. jagen, beißen, ständiges begatten usw sollten unbedingt beachtet werden.
Schildkröten sind keine Rudeltiere. Sie mögen ihr eigenes Revier und wehren sich gegen Konkurrenten. Dauerstress macht die Tiere krank. Gerade für Anfänger in der Schildkrötenhaltung sind die Anzeichen nicht leicht zu erkennen, daher sei das erwähnt. Also lieber nur ein Tier anschaffen, einsam wird es sich nicht fühlen!


Generell:

Schildkröten sehen sehr niedlich aus, sind aber keine Kuscheltiere. Sie mögen nicht rausgenommen werden, wollen keine Auslauf in der Wohnung bekommen, wollen nicht täglich oder wochenweise umgesetzt werden. Sie sind ortstreu und mögen ihre gewohnte Umgebung. Nach dem Einsetzen des Tieres sollte es mehrere Wochen in Ruhe gelassen werden, auch wenn einem nach wenigen Tagen schon Veränderungsmöglichkeiten einfallen. Ich habe mein Weibchen nun fast 7 Jahre. Bis sie einen neuen Wasserbereich testet, vergehen einige Wochen, bei Veränderungen buddelt sie sich ein und wartet ab. Das Männchen hingegen wird unruhig und läuft viel hin und her.
Es sind Tiere zum Beobachten. Daher auch für Kinder nur sehr bedingt geeignet, auch wenn diese Art durch ihre schönen Farben sehr anziehend wirkt.
Schildkröten können sich selber ohne Probleme umdrehen. Allerdings nicht, wenn sie festgeklemmt sind. Daher ist beim Einrichten des Terrariums darauf zu achten. Gerade im Wasserbecken können ungünstige Spalten gefährlich werden.
Das Terrarium sollte nicht an einem unruhigen Platz stehen.

Es ist ratsam die Tiere bei privaten Haltern und nicht in Zoofachgeschäften zu kaufen. Die Herkunft der Tiere aus Zoofachgeschäften ist ungewiss, oft sind es Wildfänge oder Farmnachzuchten.

Literatur:

"Die Prachterdschildkröte" von Maik Schilde

http://eprints.ucm.es/4465/ ( Spanisch)

Zeitschrift : Marginata 7 Pracht-Erdschildkröte
https://www.ms-verlag.de/magazine/produc...gory_pathway-54

Dieser Text ist eine Zusammenfassung aus verschiedenen Büchern, Erfahrungen von verschiedensten Haltern und meinen eigenen Beobachtungen. Sicherlich gibt es noch viel mehr zu berichten und ich habe die meisten Themen nur grob angerissen, um einen Überblick zu verschaffen. Wer sich dazu entschließt diese Tiere halten zu wollen, sollte sich mit der Thematik noch weiter beschäftigen!

Freundliche Grüße,
Karin